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CREATIVE SPACE ONLINE UND OFFLINE

In den letzten Wochen beschäftige die DesignThinkingCoach Community eine ganz bestimmte Frage: Wie wird mein Workshop online zum Erfolg? Die ersten Hürden auf dem Weg zu einer Antwort sind schon überwunden. Im letzten Meeting fertigten die Coaches bereits Listen an, um die vielen verschiedenen Online-Tools zu beschreiben und nach Design Thinking Phasen einzuteilen. Nun ist es Zeit für eine neue Herausforderung. Diesmal heißt die spannende Frage: Wie kann man den physischen Raum, als eine der drei Kernkomponenten im Design Thinking, auch online einbinden? Die vielen guten Ideen, die dabei zustande gekommen sind, gibt es hier noch einmal zum Nachlesen.


Der variable Raum gehört zu den wichtigen Erfolgsfaktoren beim Design Thinking. Viele verschiedene Sitzmöglichkeiten, Flipcharts, bunte Post-its, große Fenster – all das sollte ein Workshopraum idealerweise bieten. Was aber noch viel wichtiger ist, ist möglichst viel Platz für Bewegungsfreiheit. Denn bekannterweise hängen Körper und Geisteszustand eng zusammen und erst durch Bewegung entsteht Kreativität. Ein Raum, in dem Teilnehmer*innen auch die Möglichkeite haben aktiv zu werden ist also unverzichtbar. Im realen Workshopraum ist das auch gar kein Problem. Aber online?

Creative Space offline und online

Leider bedeutet die Gestaltung eines Workshops in virtuellen Räumen oft viel Rumsitzen. Wenn jeder zu Hause am Schreibtisch vor seinem Bildschirm sitzt, bleibt da wenig Platz für Bewegung und Gestaltungsfreiraum. Darunter leidet schließlich der gesamte kreative Design Thinking Prozess. Doch das kommt für die DTCommunity nicht in Frage.

Stundenlanges Rumsitzen am Bildschirm kommt für die Coaches
der DTCommunity nicht in Frage.

Daher hat sich die Community erneut zusammengetan und ihre Kreativität genutzt, um eine Lösung zu finden, wie man auch in der Online-Welt “Creative Spaces” kreieren kann. Wie kann man den physischen Raum in den Workshop mit einbringen, auch wenn sich nicht alle gemeinsam dort treffen?

Gestaltung des realen Raumes

Um den physischen Raum auch online nutzbar zu machen, ist eine inspirierende Gestaltung der erste wichtige Schritt. Dabei ist zunächst jeder Teilnehmer selbst für seinen eigenen realen Raum verantwortlich, von dem aus er dann schließlich dem virtuellen Raum beitritt. Die Gestaltung muss dabei gar nicht so kompliziert sein.

Überhaupt nicht förderlich für Design Thinking sind klassische Sitzgelegenheiten in Büroatmosphäre. Anstatt vom Schreibtisch aus teilzunehmen, kannst du je nach Möglichkeit einen Barhocker mit Stehtisch nutzen. Schon bekommt der Workshop mehr Bewegung.

Anstatt vom Schreibtisch aus teilzunehmen,
einfach mal im Stehen arbeiten.

Große Bildschirme und Headsets können dabei helfen, die Bewegungsfreiheit im realen Raum auch im Online-Meeting zu gewähren. Dabei ist es förderlich, wenn der Raum von Anfang an über genügend Platz verfügt, in dem man sich frei bewegen kann.

Um seine Umgebung so inspirierend wie möglich zu gestalten, bieten sich mehrere Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man die Tür zur Post-it Wall umfunktionieren oder ein Plakat mit den Design Thinking Regeln an die Wände hängen. Wer diese Möglichkeiten nicht hat, kann sich ganz einfach mit den Zoom-Funktionen der virtuellen Hintergründe in eine inspirierende Umgebung versetzen.

Den realen Raum als solchen nutzen

Hat man den realen Raum erst einmal individuell so inspirierend wie möglich gestaltet, geht es darum ihn auch zu nutzen. Denn wenn ein Großteil des Workshops auf dem Bildschirm stattfindet, soll nicht vergessen werden, dass man sich zeitgleich auch noch in einem physischen Raum befindet, der unterstützend für den Design Thinking Prozess sein kann.

Dafür bieten sich auch in einem Online-Workshop mehrere Möglichkeiten den Raum zu nutzen. Zum Beispiel virtuelle Rundgänge durch den realen Raum. Das könnte man wunderbar zum Einstimmen und Kennenlernen umsetzen.

Nutzt man die Breakout-Funktion von Zoom, so können die Workshopteilnehmer kleine Gruppenführungen durch ihre Räumlichkeiten veranstalten. Danach treffen sich alle in der großen Runde wieder und sind voller neuer Energie nach dieser kleinen Bewegungseinheit.

Auch wenn der Großteil des Workshops auf dem Bildschirm stattfindet, sollte der reale Raum als Potenzial genutzt werden.

Ähnliches kann man aber auch während des Kreativprozesses umsetzen. Beispielsweise könnte man sich in der Prototype-Phase realer Objekte bedienen. Kleine 3D-Modelle als Prototypen, können beispielsweise mit Pappe, Spielfigürchen, Bauklötzen oder auch sonst allem, was einem in die Finger gerät angefertigt werden. Um die Modelle anschließend in die Online-Welt zu übertragen, können sie durch Fotos digitalisiert werden.

Eine weitere Idee für ein Ratespiel beim Check-In wäre, dass jeder ein Foto seines Raumes erstellt. Danach versucht die Gruppe jedes Raumfoto einem der Teilnehmer*innen zuzuordnen.

Eine noch simplere Art den Raum in seiner vollen Breite auszunutzen, stellen aber Warm-Ups dar. Wie sich diese auch online gut gestalten lassen, könnt ihr hier nachlesen. Klar ist, dass Warm-Ups aus einem Design Thinking Workshop nicht wegzudenken sind und natürlich auch in der Online-Welt nicht fehlen dürfen. Denn so kommen die Teilnehmer*innen erstmals in Bewegung, sodass danach die kreativen Ideen sprießen können.

Reale Gegenstände

Raumtouren zum Check-In und Fotos zum Erstellen von Prototypen lassen schon ahnen, dass sich der reale Raum in nahezu allen Design Thinking Phasen nutzen lässt. Des Weiteren können in den Phasen Gegenstände aus der realen Welt mit einbezogen werden und im Prozess unterstützend sein. Hier ein paar Beispiele:

Typisch für Design Thinking in der Ideenfindungsphase sind die vielen bunten Post-its. Ein Miroboard oder Ähnliches bietet zwar mit seinen virtuellen Post-its eine tolle Möglichkeit in dieser Phase kreativ zusammenzuarbeiten, doch so richtig können die Teilnehmer*innen in die Kreativarbeit einsteigen, wenn sie ihren Blick von den Bildschirmen lösen.

Daher lautet die erste Idee hier: Reale Post-its. Ganz simpel und sehr wirksam. Um danach wieder online mit den Ergebnissen weiter zu arbeiten, eignet sich eine Post-it-Scanner App, mit der sich die Zettelchen ganz einfach digitalisieren lassen.

Ebenso typisch für Design Thinking ist der Timer, der immer dabei steht. Warum hier nicht einfach auch einen realen Timer benutzen? Um diesen dann auch für alle sichtbar zu machen, kann man ihn mit einem eigenen Zoom-Zugang zum Meeting zuschalten. Und schon hat man wieder ein kleines Stück reale Welt in die digitale Welt integriert.

Auch gleich zu Anfang in der Check-In Phase kann man schon reale Gegenstände mit einbeziehen. Jeder könnte beispielsweise einen persönlichen Gegenstand vorstellen. Das kann die morgendliche Kaffeetasse sein, oder auch ein Bild an der Wand. Auf diese Weise bleibt die Vorstellungsrunde nicht nur in der virtuellen Welt, sondern ein Bezug zur realen Welt ist direkt zu Anfang hergestellt. Darüber hinaus ist diese Übung optimal um das Eis beim Kennenlernen zu brechen.

Gegenstände sind eine tolle Möglichkeit, einen virtuellen Workshop emotionaler und greifbarer zu machen.

Wer sich als „Virtual Coach“ oder „Digital Faciliator“ einen Namen machen will, setzt noch einen drauf: Um in der Prototyping-Phase noch aktiver und kreativer zu werden, können echte Prototyping-Sets dienen, die vor Workshopbeginn versendet werden. Ob Prototyping-Sets aus Lego, oder ganze Kreativ-Workshop-Möbel aus Pappe – hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten den virtuellen Design Thinking-Workshop analog zu unterstützen.

Die Hauptsache ist, dass die Teilnehmer bei Zusammenbasteln aktiv ins Tun kommen, anstatt die Zeit passiv vor dem Bildschirm zu verbringen. Doch so richtig in Bewegung kommen die Teilnehmer mit der nächsten Idee.

Kleine Challenges

Kleine Challenges können dafür sorgen, dass der reale Raum nicht nur genutzt, sondern auch nach draußen ausgeweitet wird. Ein Beispiel für solch eine Challenge ist die Besorgung eines bestimmten Gegenstandes. Damit geraten die Teilnehmer*innen direkt ins Schwitzen. Denn dieser muss erst gefunden oder gekauft werden und wer ihn zuerst hat gewinnt. Ab jetzt muss sich jeder beeilen und nach draußen rennen, um als Sieger aus dieser Runde hervorzugehen.

In ähnlicher Weise könnte die Aufgabe lauten: besorge mehrere Gegenstände, die zusammen 8 Meter lang sind! Der Kreativität bei der Aufgabenstellung sind hier keine Grenzen gesetzt und es werden sowohl reale Gegenstände als auch die realen Räume mit in den Online-Workshop einbezogen.

Inspirierende Hintergründe bringen Stimmung auf

Die nächste Idee wird beispielsweise durch das Videokonferenz-Tool Zoom ermöglicht. Anstatt den anderen Teilnehmer*innen seine unaufgeräumte Küche oder eine blanke weiße Wand zu präsentieren, gibt es hier die Möglichkeit einen eigenen Hintergrund zu gestalten. Auch dabei kann man seiner Kreativität wieder freien Lauf lassen. Von einer inspirierenden Berglandschaft, bis hin zu einem selbst gestalteten “Creative Work Space” ist hier alles möglich.

Um nicht nur Inspiration, sondern auch Bewegung durch Hintergründe zu bringen, könnte jeder Hintergrund auch eine bestimmte Aufgabe enthalten. Diese ist als Schrift auf den Hintergründen zu lesen und die Person die diesen Hintergrund hat muss die Aufgabe erfüllen. Schon Kleinigkeiten wie “Präsentiere eine Dehnübung” können dabei helfen alle erneut in den realen Raum zurückzuholen.

Eine weitere Idee in diesem Bereich ist es, alle Teilnehmer*innen mit dem gleichen Raumfoto auszustatten. So entsteht der Eindruck, alle würde sich gemeinsam im selben realen Raum treffen. Oder man wählt je nach Design Thinking Phase verschiedene passende Hintergründe um der nötigen Inspiration so auf die Sprünge zu helfen.

Das Beste aus beiden Welten

Das Brainstorming der Community hat gezeigt: Möglichkeiten um den realen Raum auch in einem Online-Workshop fühlbar zu machen gibt es genug. Sicher hast du jetzt auch selbst ein paar Ideen, die nur darauf warten im nächsten Online-Format ausprobiert zu werden.

Das Schöne daran ist, dass man auf diese Weise die Vorteile beider Welten nutzen kann. Die tollen Möglichkeiten der Online-Tools für eine kreative Zusammenarbeit stehen einem offen und man ist dabei an keinen Ort gebunden. Gleichzeitig geht der variable Raum im Design Thinking Prozess nicht verloren. Das ist das tolle Ergebnis, wenn man Online-Workshops mit Elementen der physischen realen Welt unterstützt.

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