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IN DER STILLE LIEGT DIE INNOVATION

Es scheint manchmal so, als sei unser ganzes Leben ein Streben nach schneller, höher, weiter. Alles dreht sich um Fortschritt und Innovation. Doch wo bleibt mal Zeit für uns? Ist so ein Leben nicht sehr belastend? Nicht wenn man es richtig macht. Die Kunst ist sich Zeit und Ruhe zu nehmen und trotzdem innovativ zu bleiben.

Wir alle kennen diesen Traum von Innovation. Jeden Tag treibt er uns an. Er bringt uns dazu morgens aufzustehen, mit dem Wunsch auch heute weiter zu kommen, besser zu werden, neue Ideen zu entwickeln. Schnell suchen wir nach der innovativsten Methode, um die besten Konzepte zu designen, die neuesten Produkte auf den Markt zu bringen und das Potenzial krampfhaft zu steigern. Alles muss immer irgendwie schnell gehen, um schnell weiter machen zu können. Unser ganzer Alltag ist bestimmt von Schnelligkeit. Innovation in dem Fall bedeutet viele Post-its auf ein Whiteboard kleben, ein neues Produkt entwickeln und schnell weiter. Verloren in diesem Innovationslabyrinth, vergessen wir oft eine ganz wichtige Sache: Uns selbst.

STOP

Das ist nicht was echte Innovation sein sollte, denn dafür braucht es so viel mehr. Oft entstehen die wirklich guten Ideen erst dann, wenn wir es wagen auch mal stehen zu bleiben und uns Zeit für uns zu nehmen. Wenn wir ganz bewusst auch mal Ruhe zulassen. Wenn wir mal wieder unsere Komfortzone verlassen. Wenn wir es uns zugestehen, uns selber wieder zu mehr Lebensglück zu verhelfen. Kurz gesagt: wenn wir dieses Streben nach Innovation mit Ruhe und Achtsamkeit verbinden. Denn dann können wir erleben, wie auf einer Ebene neue Dinge, Produkte und Ideen entstehen, während man gleichzeitig wieder zu sich selbst findet und sich darauf konzentriert, was wirklich wichtig ist. Nur so kann Innovation auch nachhaltig sein und glücklich machen.

Innovation und Achtsamkeit – wie Igel und Hase?

Sind nicht Achtsamkeit und Innovation sehr gegensätzlich? Auf den ersten Blick vielleicht schon. Schaut man jedoch etwas genauer hin, zeigt sich, dass sich beide perfekt ergänzen. Denn wenn wir vor lauter Schnelligkeit und Innovationsstreben nicht mehr weiter wissen, kann Achtsamkeit helfen, den Reset-Button zu drücken und wieder Ruhe einzubringen. Achtsamkeit zu trainieren, kann uns helfen die Sinne zu schärfen, uns zurecht zu finden und wieder ins Hier und Jetzt zurückzukommen. Das sorgt zum einen für weniger Stress und mehr Wohlbefinden. Zum anderen können so die ganzen Ideen, die im Innovationsprozess entstehen aber auch erst einmal sacken. Achtsamkeitsübungen machen Kopf und Geist frei und schaffen so Raum für Kreativität. Sie machen offen für neue Sichtweisen. Achtsamkeit bedeutet unsere Komfortzone zu verlassen: neue Dinge können nämlich nur dann entstehen, wenn wir Veränderung auch zulassen. Zur Achtsamkeit gehört es auch, wieder zu uns zu finden und auf unsere Intuition zu hören. Dadurch entdecken wir kreative Ideen und innovative Gedanken, von denen wir gar nicht geglaubt hätten, dass sie ins uns stecken.

Achtsamkeit beginnt bei DIR

Doch wie soll das funktionieren? Ruhig und achtsam zu sein und gleichzeitig innovativ? Wie können wir Achtsamkeit in den Alltag integrieren? Die Antwort ist ganz einfach. Erinnere dich wieder daran, was du im Streben nach schneller, höher, weiter vergessen hast: Dich. Denn Achtsamkeit startet mit dir. Es gibt nicht die eine Anleitung oder den einen Weg, um achtsam zu sein. Es gibt unzählige Methoden, die dabei helfen, einen achtsamen Geisteszustand zu erreichen und zu erhalten. Man muss nur die für sich persönlich passende Methode finden. Bei dieser Suche ist es hilfreich immer wieder neue Dinge auszuprobieren und sich von anderen Menschen inspirieren zu lassen. Nur so findet man am Ende heraus, welche Achtsamkeitsmethode für einen persönlich die Beste ist. Während manche auf Yoga oder Meditation schwören, um im Moment zu sein und wieder zu sich zu gelangen, ist es für andere vielleicht ein Waldspaziergang. Das Schöne dabei ist, dass Achtsamkeitsmethoden auf allen Ebenen angewendet werden können: ob beim Essen, beim Spazierengehen oder auch beim Zuhören. Wichtig ist nur, dass du dich dabei wohlfühlst. Denn dann ist der Effekt immer der gleiche. Wenn du selber achtsam bei dir und im Hier und Jetzt bist, findest du zu deiner Kreativität und neuen, innovativen Gedanken. Das wirst du dann ganz automatisch in deinen Arbeitsalltag mit hineintragen. Wichtig ist nur, dass du eine Praxis findest, die dich dort hinführt. Also los. Lasse dich inspirieren, probiere einfach mal etwas aus und finde was dich achtsam und glücklich macht.

Und so geht es konkret: Achtsamkeit im Arbeitsalltag

Achtsamkeit muss also gar nicht immer die klassische Meditation sein. Schon ganz kleine Übungen können dabei helfen im Berufsalltag achtsamer zu sein. Hier ein paar Inspirationen: Arbeitest du zum Beispiel im Team, können bestimmte Übungen dazu dienen, Verbundenheit zu schaffen. Das kann für die Teamarbeit sehr förderlich sein. Es kann zum Beispiel schon damit anfangen, einfach Fragen oder Erwartungen miteinander zu teilen oder gemeinsam Erlebnisse zu reflektieren. Um sich von Alltagsgedanken zu befreien und wieder zu innerer Ruhe zu finden, reicht es oft schon, sich einen Moment der Stille zu nehmen und dabei seinen Atem zu beobachten. Wer Wahrnehmung und Kreativität fördern möchte, könnte es mal damit probieren, sich einen Moment Zeit zu nehmen, in dem er/sie ganz intensiv auf Farben in der Umgebung achtet und damit einhergehende Assoziationen aufschreibt. Der „Morning Move“ kann dabei helfen, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Dabei erfindet jede Person einen persönlichen Move, den die anderen nachmachen. Danach sind alle bereit mit vollem Elan die Arbeit aufzunehmen. Das sind nur ein paar von vielen Übungen, die dabei helfen können, den Arbeitsalltag achtsamer zu gestalten. Überall gilt natürlich wieder – finde was zu dir und deiner Arbeit passt. Natürlich muss dir nicht alles davon zusagen. Such dir doch einfach mal eine Übungen aus, wende sie an und schaue was passiert.

Über die Autorin

Pauline Tonhauser ist Buchautorin, Yoga-Lehrerin und Gründerin der DesignThinkingCoach Academy. In ihrem Wirken verbindet sie zwei große Leidenschaften: Die innovative Problemlösungsstrategie Design Thinking und Mindfulness. Immer wieder führt sie diese beiden Welten zusammen, um so Platz für nachhaltige Innovation, Kreativität und mehr Zufriedenheit im Leben zu schaffen. Das zeigt sich auch in ihrem Schaffen. Mit dem Sammelwerk „55+1 Mindful Practices“ inspiriert sie Menschen dazu, mehr Tiefe un dVerbindung in Workshops, Meetings und Trainings zu bringen. Auf dem Reinventing Mindfulness Kongress erweckte sie das Buch 2020 in ihrer Community zum Leben. 

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